Was sich wie eine Art Boxkampf anhört, hat nichts mit einer Freizeitaktivität zu tun, sondern findet im Arbeitsleben statt. Buddy Punching meint das Registrieren bei der elektronischen Arbeitszeiterfassung für einen anderen Kollegen. Anders ausgedrückt geht es um das Fremdstempeln.
Kontrollen der Arbeitszeit sind schon lange bekannt
Um die Arbeitszeiten zu kontrollieren, wurden schon frühzeitig Stechkarten eingesetzt. Wer zur Arbeit kam, meldete sich auf diese Weise an. Nach getaner Arbeit wurde erneut gestempelt, sodass der Arbeitgeber einen genauen Überblick über die Anwesenheit des Arbeitnehmers hatte. Dieses System entwickelte sich weiter und heute wird die Anwesenheit mittels Terminals, mit einer Client-Server-Architektur oder durch Online-Zeiterfassungssysteme nachgewiesen.
Arbeitnehmer sind jedoch erfinderisch, wenn es darum geht, ein System zu überlisten. Beim Terminal checkt ein Kollege für den anderen ein, bei Onlinerfassungssystemen braucht es nur die Zugangsdaten des Kollegen, um für diesen zu stempeln.
Der Begriff Buddy Punching stammt aus den Vereinigten Staaten, in denen diese Form des Arbeitszeitbetruges ein großes Problem darstellt. In Deutschland ist der Missbrauch wesentlich geringer, daher ist der Begriff in unseren Breiten noch nicht so geläufig. Das Stempeln für einen Kollegen, der erst später kommt oder früher geht, fällt unter den Begriff “Arbeitszeitbetrug“.
In vielen Unternehmen gilt dieses Vorgehen nicht als Kavaliersdelikt, sondern wird mit einer Kündigung geahndet. Wer anderen hilft, falsche Arbeitszeiten anzugeben, wird ebenfalls zur Rechenschaft gezogen und kann auch seinen Job verlieren.