Wie lässt sich Buddy Punching vermeiden?
1. Arbeitnehmer müssen sich gleichberechtigt fühlen.
Das bedeutet nicht, dass sie regelmäßig in die Vorstandsetage eingeladen werden. Aber die Situation wird positiv beeinflusst, wenn es regelmäßige Treffen und Aussprachen mit der Belegschaft gibt. Solange ein Angestellter nur Befehlsempfänger ist und als solcher behandelt wird, gibt es Unzufriedenheit und unterschwellige Wut.
Jeder Mensch möchte respektvoll behandelt und nicht als Eigentum betrachtet werden. Wer einen hohen Arbeitseinsatz seiner Angestellten erwartet, solche diesen auch finanziell honorieren. Je höher die Bezahlung, desto größer die Loyalität. Warum? Weil dem Menschen durch einen sehr guten Verdienst das Gefühl gegeben wird, wichtig und kompetent zu sein.
Diese emotionale Erfahrung bindet einen Angestellten an das Unternehmen. Mit der richtigen Bezahlung wird er sich auch komplett einbringen, Ideen entwickeln und seine Ausdauer und Kreativität zur Verfügung stellen. Warum soll er in dieser Situation die Arbeitszeit verkürzen, wenn er jetzt positive Aufmerksamkeit bekommt, die er vorher anderswo suchte und deshalb bei der Arbeitszeit mogelte?
2. Ist das Team kein Team, werden viele Angestellte nur widerwillig zur Arbeit gehen und Buddy Punching wird ein heikles Thema in diesem Unternehmen. Menschen sind verschieden und treffen mit unterschiedlichen Charakteren aufeinander. Wird hier versäumt, die Gruppendynamik in positiver Weise zu nutzen, bilden sich Hierarchien und Grüppchen, die gegeneinander arbeiten.
Arbeitgeber müssen deswegen in der Lage sein, ein harmonisches Miteinander in ihrer Belegschaft aufzubauen und die Arbeitnehmer zu führen und anzuleiten. Es reicht nicht aus, Menschen an Maschinen zu stellen und sie dann sich selbst zu überlassen. Die dominanten Menschen werden die Führung der Gruppe an sich reißen, während die ruhigen Personen untergehen.
Es braucht einerseits Versammlungen, in denen Arbeitnehmer Verbesserungen vorschlagen können. Der Arbeitgeber sollte aber noch mehr machen. Er muss die Fähigkeiten jedes Arbeitnehmers einschätzen und die Arbeit anhand dieser Fähigkeiten aufteilen. Er sollte Verständnis für die Gruppendynamik besitzen und Streit schlichten können. Er sollte in der Lage sein, Menschen zu führen, ihre Schwachstellen aufdecken und ihnen deutlich machen können, dass jede Arbeit ein Entwicklungsprozess für den Menschen ist.
Manchmal müssen die Arbeitsplätze neu sortiert werden. Zur anderen Zeit braucht es neue Herausforderungen für bestimmte Arbeitnehmer. Der Mensch wächst und entwickelt sich. Dafür braucht er Anreize und das Gefühl, auch im beruflichen Leben seine Wünsche äußern und wachsen zu dürfen.
Arbeitnehmer sind Menschen, die nicht als eine Ware behandelt werden wollen. Arbeitgeber, die sich nur ihrer Zahlung entledigen wollen, dafür jedoch Höchstleistungen erwarten, werden enttäuscht. Arbeitgeber, die sich um die Bedürfnisse ihrer Arbeitnehmer kümmern, behalten ihre Stammbelegschaft, profitieren von einer viel höheren Arbeitsmoral und haben weniger Probleme mit Buddy Punching.
Das ist nachvollziehbar, denn wer möchte nicht an einem Ort arbeiten, an dem die Bezahlung stimmt, Streitigkeiten im Keim erstickt werden und einem Wertschätzung entgegengebracht wird. Das ist genau der Job, nach dem jeder sucht. Also investieren sich Arbeitnehmer und geben wirklich ihr Bestes.