Sicherheit

Internet-Betrug mit Fake-Profilen – und die Auswirkungen

Mit wenigen Klicks den Traumpartner oder die Traumpartnerin im Internet finden? Dieses Versprechen klingt oft zu schön, um wahr zu sein – und das ist es am Ende auch häufig. Einsamkeit und Naivität der Menschen werden mit Fake–Profilen auf entsprechenden Plattformen häufig ausgenutzt, um Opfer am Ende um hohe Geldsummen zu betrügen. Wie dies im Detail abläuft und wie man sich schützen kann, zeigt dieser Artikel.

Mann mit Maske - Fake Profil im Internet ?

Was ist ein Fake-Profil?

Widmen wir uns zunächst der Begriffsdefinition. Jede Person, die sich auf Portalen für die Partnersuche anmeldet, muss ein Profil erstellen. Dort werden persönliche Angaben gemacht (Alter, Geschlecht, Größe, Bildung, Beruf) und vielleicht einige Zeilen über sich selbst hinterlassen. Viele (aber nicht alle) Portale verlangen außerdem den Upload von mindestens einem Foto, damit sich potenzielle Partner im wahrsten Sinne des Wortes ein Bild der Person machen können.

Ein Fake-Profil ist ebenfalls mit den genannten Daten ausgestattet, nur dass in der Realität wahrscheinlich keine einzige Information (bis auf eventuell das Geschlecht) der Wahrheit entsprecht. Sie sind darauf optimiert, auf potenzielle Opfer möglichst anziehend zu wirken – etwa durch folgende Merkmale:

  • Außergewöhnlich erfolgreich in dynamischen, spannenden Berufen, die häufig auch Aufenthalte im Ausland beinhalten
  • Anziehende charakterliche Qualitäten, wie etwa ein hohes Maß an Sympathie, Bildung, Charisma, Intelligenz oder Humor
  • Weit überdurchschnittliches Aussehen sowohl auf männlicher als auch weiblicher Seite, oft mit zahlreichen Fotos untermauert

Das Ziel hinter diesem Vorgehen ist offensichtlich: Mit gefälschten Profilen soll das Opfer glauben, auf einem der Portale einen kleinen Goldschatz gefunden zu haben – praktisch ein perfekter, potenzieller Partner fürs Leben.

Was ist das Ziel eines Fake-Profils?

In der Regel läuft die Masche der Betrüger immer gleich ab, Variationen existieren nur im Detail. Meist kommt eine mehr oder weniger lange Anbahnungsphase zum Einsatz, in der das Opfer manchmal nur über wenige Tage, manchmal aber auch über viele Monate umgarnt wird.

Am Anfang beginnt dies durch einfache Chats, später kommen vielleicht Telefonate oder Video-Chats hinzu. Ziel dieser Phase ist es, das Vertrauen des Opfers zu gewinnen. Das Netz der Lügen ist dabei so überzeugend gesponnen, dass man es nur schwer als solches enttarnen kann.

Bekommt der/die Betrüger/in den Eindruck, das Opfer für sich gewonnen zu haben, kommt früher oder später unweigerlich die Frage nach einer bestimmten Summe Geld. Da die Person hinter dem Fake-Profil inzwischen einen guten Einblick in das Privatleben der betrogenen Person gewonnen hat, sind die Forderungen meistens dem Lebensstil entsprechend, sodass das Opfer realistisch betrachtet wirklich in der Lage wäre, die Summe zu überweisen.

Auch zu diesem Zeitpunkt weiß das Opfer normalerweise noch nicht, dass es sich um ein Fake-Profil handelt. Denn: Betrüger denken sich häufig Geschichten aus, die gerade noch real sein könnten.

  • Plötzlich erkrankte Verwandte, die im Ausland besucht werden müssen
  • Ein geplatzter Vertrag mit einem wichtigen Kunden
  • Das Kind chronisch krank sei und beispielsweise Malaria habe
  • Schwere persönliche Probleme

und so weiter.

Sollte das Opfer das geforderte Geld überweisen, wird der Kontakt oft sofort abgebrochen, es kommt jedoch auch vor, dass das Opfer erneut um Geld gefragt wird.

Betrüger erkannt: nicht zahlen als Option?

Viele Menschen sind schlau genug bzw. viele Betrüger schlecht genug, um den versuchten Betrug vorzeitig aufzudecken. Oft ist das jedoch nicht hilfreich: Die Menschen hinter dem Fake-Profil erhöhen bei Erkennen des Betrugsversuches den Druck, indem etwa mit der Veröffentlichung privater Bilder (die im Laufe der Anbahnungsphase erhalten wurden) oder Informationen gedroht wird.

Da dies im Zweifelsfall für viele Personen ein schlimmeres Übel darstellt als die Zahlung eines Geldbetrages, geben viele Personen am Ende nach. Daher ist es häufig genug der Betrüger, der am Ende gewinnt – entweder, weil das Opfer sofort zahlt oder weil es später unter hohem Druck nachgibt und zahlt. Dagegen kann es helfen, sich bereits frühzeitig über die Echtheit des Profils zu informieren.

Kann ich ein Fake-Profil frühzeitig enttarnen?

Die einfachste Methode, um ein falsches Profil zu erkennen, besteht in der Bildersuche. Dazu sollten alle Fotos des vermeintlichen Fake-Profils auf dem Computer gespeichert werden. Anschließend ermöglichen Suchmaschinen wie Google, diese Bilder hochzuladen und im gesamten Internet zu suchen. Findet die Suchmaschine etwas, heißt das, dass die Fotos von anderen Webseiten entwendet wurden – und das Profil somit nicht echt ist.

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Zu 100 % sicher ist diese Strategie jedoch nicht, da gute Betrüger Bilder ausreichend manipulieren können, damit Suchmaschinen das Foto nicht wiederfinden.

Weiterhin sollte, trotz aller Euphorie, der rationale Verstand nie ausgeschaltet werden. Würde etwa ein erfolgreicher Geschäftsmann eine Frau, die er erst vor wenigen Wochen im Internet kennengelernt hat, um Geld fragen? Eher nicht, vor allem, da die Person doch schließlich das Image eines selbstständigen, charismatischen Mannes aufrechterhalten möchte.

Andere Methoden von Internet-Betrug sind schwieriger zu durchschauen: Vielleicht gibt das Fake-Profil an, eine Frau zu sein, die sich für diverse Menschenrechtsorganisationen einsetzt. Bittet jene angebliche Frau dann um eine Spende für eine bestimmte Organisation, ist dies wesentlich glaubwürdiger. Trotzdem gilt es, misstrauisch zu bleiben – auch nach monatelangen Telefonaten.

Wer ist besonders gefährdet?

Opfer werden meist Menschen, deren persönliche Umstände den Betrug erleichtern. Das heißt, dass es sich oft um vergleichsweise einsame, sozial eher isolierte Männer und Frauen handelt, die sich nach Zärtlichkeit oder vielleicht auch nur einem guten Freund sehnen.

Der Gedanke, diese Person wirklich getroffen zu haben, kann daher den Blick auf die Realität vernebeln. Betrugsversuche, die Freunde beispielsweise sofort erkennen, werden dem Opfer dann erst in diesem Moment klar. Damit geht dann für gewöhnlich auch ein hohes Maß an Scham einher – denn man hat sich schließlich vorführen lassen.

Fake-Profile: Sind sie strafbar?

Nein, normalerweise nicht. Portale geben in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB) häufig an, dass sich Menschen nur unter ihrem echten Namen dort anmelden dürfen. Die AGB haben jedoch keinerlei rechtliche Auswirkungen und dienen dem Unternehmen hinter dem Portal nur für die Durchsetzung eigener Interessen.

Wer sich also ein Fake-Profil erstellt, kann höchstens befürchten, dass das Profil gelöscht wird – was jedoch für den Betrüger keine Relevanz haben dürfte, da ohnehin keine echten Daten oder Kontakte verloren gehen.

Sehr wohl strafbar sind jedoch die Handlungen, die mit einem Fake-Profil ausgeführt werden. Betrug, wie wir ihn in diesem Artikel besprechen, ist immer eine Straftat – egal, wer sich letztendlich hinter einem Account verbirgt. Aus diesem Grund ist es auch ratsam, als Opfer einen Fall wie diesen entsprechend zu behandeln und zur Anzeige zu bringen.

Wie kann ich als Opfer vorgehen?

Es ist ratsam, die in diesen Fällen praktisch immer vorliegenden Schamgefühle und das als peinlich empfundene Verhalten (“Wie konnte ich nur darauf reinfallen?”) abzulegen und zur Polizei zu gehen.

Unter normalen Umständen werden Anzeigen dieser Art niemals Erfolg haben, da ein enormer Aufwand notwendig wäre, um Betrüger aufzuspüren – diese können schließlich von überall aus ihrem “Beruf” nachgehen. Man sollte sich also darauf einstellen, dass diese Anzeige auf jeden Fall im Sand verläuft.

Dennoch handelt es sich um einen wichtigen Schritt: Der Weg zur Polizei oder auch zu einem Anwalt erdet die betrogene Person und holt sie in die Realität zurück. Emotionale Distanz zum Thema und zu der vermeintlichen Person, die sich hinter dem Fake-Profil versteckt hat, wird aufgebaut.

Dies hilft den meisten Menschen, den Vorfall hinter sich zu lassen oder zumindest zu verarbeiten. Überwiesenes Geld wird jedoch wahrscheinlich für immer verloren sein.

Für einige Menschen kann es auch hilfreich sein, sich in Online-Foren mit anderen Geschädigten auszutauschen. Das Gefühl, nicht allein zu sein, tröstet manche Personen über den erlittenen Schaden hinweg.

Fazit: Vorsicht beim Online-Dating

Dieser kurze Artikel soll die Suche nach Partnern und Partnerinnen im Internet nicht als hoffnungslos deklarieren. Im Gegenteil: Die meisten Profile sind echt und Online-Dating ist heute fest in der Gesellschaft verankert. Dennoch gilt es, den Verstand nie auszuschalten, egal wie stark das Herz dies gerne ignorieren würde. Vor allem bei Geldforderungen, die nicht plausibel zu erklären sind, sollte man sehr schnell stutzig werden. Außerdem gilt: Erpresst werden kann nur der, der ausreichende Mengen an Informationen preisgibt. Wer sich auf einschlägigen Portalen anmeldet, sollte also genau überlegen, wer welche Bilder erhält.

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